Grundsätzlich können Körperschaften, die als gemeinnützig anerkannt sind oder Körperschaften des öffentlichen Rechts Fördergelder bei der Amadeu Antonio Stiftung beantragen. Dazu zählen:
Eingetragene Vereine (e.V.)
Kommunen und Verwaltungen
Kommunale Jugendeinrichtungen
Religionsgemeinden
Bürgerstiftungen
Integrationsbeauftragte
Netzwerke gegen Rechtsextremismus
Selbstorganisierte Jugendliche
Kirchengemeinden
Schulen, bzw. Schüler, Lehrer oder Studenten
Schülerclubs
Bürgerinitiativen
kommunale Ausländerbeauftragte
Das Ziel der Stiftung ist es, eine zivile Gesellschaft zu fördern, die antidemokratischen Tendenzen entschieden entgegentritt.
Dafür unterstützt sie Projekte und Initiativen, die sich für eine demokratische Zivilgesellschaft engagieren, für Minderheitenschutz und die Menschenrechte eintreten und sich aktiv gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus einsetzen.
Gefördert werden Projekte vor allem auch im ländlichen Bereich oder dort, wo es Lücken staatlichen Handelns gibt. Besonderes Interesse hat die Stiftung an der Förderung von Initiativen und Projekten, die auf anderem Wege wenig Chancen auf finanzielle Unterstützung haben.
Förderziele und Auswahlkriterien
Die Stiftung fördert Projekte und Initiativen, die sich thematisch folgendermaßen engagieren:
sich deutlich gegen Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und die „Neue Rechte“ positionieren
sich für Kinderrechte engagieren
die Auseinandersetzung mit Ungleichwertigkeitsvorstellungen und –ideologien in der Einwanderungsgesellschaft suchen
sich mit gesellschaftlichen Ursachen und Folgen von Diskriminierung auseinandersetzen
sich gegen Rassismus gegen Schwarze, People of Color, Muslim*innen, Sinti*zze und Rom*nja, als asiatisch gelesene Menschen sowie Geflüchtete einsetzen
sich gegen Antisemitismus von extrem rechten, christlichen, muslimischen und linken Milieus sowie Verschwörungs- und Querfrontbestrebungen engagieren
eine demokratische Alternative zur rechtsextremen Raumergreifung aufbauen
online und offline für eine demokratische Debattenkultur stehen
das Empowerment von Betroffenen von Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus stärken
sich mit antifeministischer Ideologie auseinandersetzen
sich mit lokaler Geschichte und der Aufarbeitung des Nationalsozialismus und der DDR beschäftigen und einen Gegenwartsbezug herstellen
Hierzu können gelungene Beispiele demokratischer Jugendarbeit, Musik als Mittel zur Stärkung einer alternativen Gegenkultur, Arbeit mit Betroffenen rechtsextremer Gewalt und Stärkung von Minderheiten sowie Recherche und Dokumentationsprojekte gehören.
Der Förderschwerpunkt liegt außerdem auf Projekten, die
konkrete lokale Herausforderungen bearbeiten
auf Veränderung angelegt sind
diskriminierungssensible Begegnungen und Partnerschaften ermöglichen und fördern
menschenrechtsorientiert arbeiten
lokale und überregionale Netzwerke aufbauen oder vertiefen z.B. mit anderen Initiativen, Schulen, Polizei, lokalen Unternehmen, Religionsgemeinden
in verschiedenen Lebensbereichen ansetzen (z.B. Jugendarbeit, Kommunalpolitik, Sport, Kultur) und verschiedene Altersgruppen ansprechen (Schule, Übergang Schule – Beruf, Arbeitswelt).
Selbstorganisationen von Personen, die von Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus betroffen sind, unterstützen
Von der Förderung ausgeschlossene Aktivitäten
Gedenkstättenfahrten, Internationale Begegnungen oder Fahrten ins Ausland
Stipendien
„Endprodukte“ wie z.B. Filme oder andere Publikationen, es sei denn der Prozess der Erstellung (z.B. gemeinsam mit Jugendlichen) ist Hauptbestandteil des Projekts
UN-Simulationen
Projekte, deren Sitz und Schwerpunkt außerhalb Deutschlands liegt
Die Amadeu Antonio Stiftung fördert keine Initiativen oder Projekte, die das Existenzrecht Israels in Frage stellen, zum Boykott Israels aufrufen und/oder die BDS-Kampagne (Boycott, Divestment and Sanctions) aktiv unterstützen bzw. mit dieser kooperieren.
Über Anträge bis zu 2.500 Euro wird laufend durch den Vorstand unter Einbeziehung der fachlichen Expertise der Kolleg*innen der Stiftung entschieden. Bei der Antragstellung sollte eine Bearbeitungszeit von ca. acht bis zehn Wochen berücksichtigt werden.
Über die eingegangenen Anträge, die mehr als 2.500 Euro an Förderung beantragen, entscheidet zweimal jährlich der Stiftungsrat der Amadeu Antonio Stiftung, der im Frühjahr und im Herbst tagt. Bitte rechnen Sie mit einer Bearbeitungszeit von mehreren Monaten.
Das Projekt sollte zum Zeitpunkt der Bewilligung noch nicht begonnen haben. Der Schwerpunkt unserer Förderung liegt auf der Unterstützung kleiner Projekte. Eine Förderung über 2.500 Euro erfolgt nur im Ausnahmefall.
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Amadeu Antonio Stiftung